Wohnmobil-Winterlager: Schutz vor Ungeziefer | Promobil

2021-11-18 05:19:19 By : Mr. Chuck Wu

Mäuse und Ameisen können in Wohnmobilen verheerende Folgen haben. promobil gibt Tipps, wie man einen Befall im Winterlager vermeidet und ungebetene Besucher vertreibt.

„Zuerst haben sie Löcher in die Sitze unserer Campingstühle gefressen, dann haben sie Teile unseres Vorzeltteppichs gefressen und an den Säumen der Gardinen geknabbert. Sie haben Polster und Matratzen verschmäht – oder sie wollten sich diese größeren Bissen für später aufheben.“ Worüber einer unserer Leser berichtet, ist der Albtraum eines jeden Reisemobilbesitzers: Das Fahrzeug ist von Ungeziefer, in diesem Fall Mäusen, befallen. So niedlich die kleinen Nager auch aussehen: Im Mobile haben sie nichts zu suchen. Und doch finden sie immer wieder den Weg ins rollende Feriendomizil, wie viele Leserbriefe zeigen.

Aber nicht nur Mäuse, auch Ameisen können lästig sein. Ein anderer Leser kennt sich damit aus: „Im Urlaub in Spanien haben wir einmal die leere Verpackung von Hähnchenkeulen in der Spüle gelassen. Als wir spät abends zurückkamen, war das Fiasko da: Alles war voller Ameisen. Sie kamen über die Heckstütze des Fahrzeugs ins Wohnzimmer. Wir haben fast zwei Tage gebraucht, um alle Ameisen wieder herauszuholen. "

In unserem Teil der Welt kann man grob zwischen zwei Arten von Ameisen unterscheiden, weiß Maikel Wirth vom Stuttgarter Schädlingsbekämpfungsunternehmen All.Ex: „Ameisen, die in Häusern leben, nisten in der Dämmung von Wohnmobilwänden, während andere Arten suchen nur nach Nahrung. Letzteres wird man schneller wieder starten können.“

Neben geöffneten Türen und Fenstern gelangen Ameisen zum Beispiel über Bäume und Sträucher, die Kontakt mit der Außenhülle haben, zum Reisemobil. Räder, Stützen und sogar das Stromkabel sind auch Zugangskorridore für sie. Auch die Nutzung des Reisemobils spielt eine Rolle: „Wenn das Fahrzeug dauerhaft steht, steigt die Gefahr eines Befalls“, sagt Maikel Wirth.

Es sollte nicht überraschen, dass Ameisen durch winzige Löcher passen. Aber auch Mäuse brauchen kein Scheunentor, um sich Zugang zum Wohnmobil zu verschaffen – betont die Biologin Sabine Göggerle, die als Schädlingsbekämpferin bei der Hochdorfer Firma „Der Puschmann“ arbeitet. "Mäuse können sich fast überall durchquetschen - dafür reicht ein Loch oder eine Lücke vom Durchmesser eines Kugelschreibers."

Der Grauwasserablaufstutzen reicht aus, um eine Maus hineinzulassen. Sind die Mäuse erst einmal im Wohnmobil, merkt man ihre Anwesenheit sehr schnell – es sei denn, das Fahrzeug ist längere Zeit unbewohnt, zum Beispiel im Winterquartier. Es gibt viele Hinweise, von Raufen und Rascheln über angenagte Gegenstände bis hin zu Mäusekot und Urin. Auch im Wohnzimmer ist der Ameisenbefall kaum zu übersehen.

Der Schaden, den Ameisen anrichten, hängt von ihrer Art ab. Wenn sie "nur" nach Nahrung suchen, müssen Sie möglicherweise den Verlust an offen gelassenen Nahrung verkraften. Dazu kommt natürlich das Unbehagen, das die neuen „Mitbewohner“ allein durch ihre Anwesenheit verursachen. Viel unangenehmer sind Ameisenarten, die in den Wänden nisten, dort ihre Nester bauen und die Isolierung buchstäblich aushöhlen.

Im schlimmsten Fall können Mäuse ein Reisemobil komplett zerstören, wenn ihre Anwesenheit nicht rechtzeitig, zum Beispiel in der Winterpause, bemerkt wird und keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Sabine Göggerle weist darauf hin, dass Mäuse innerhalb von zwei Monaten geschlechtsreif werden und die Generationen entsprechend schnell aufeinander folgen. Mäuse bauen für ihre Jungen ein Nest, damit sie im Wohnmobil nichts unberührt lassen, vom Polster bis zum Campingstuhl.

Neben nagenden Gegenständen sind auch die Überreste der Tiere ein Ärgernis: Sie stinken nicht nur, sondern sind auch ansteckend. Die Uferwühlmaus überträgt beispielsweise das gefährliche Hantavirus, das im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Infektion führen kann. Deshalb rät Sabine Göggerle: „Mauskot sollte man nicht mit dem Besen wegfegen, denn dieser wirbelt Staub auf, den man nicht einatmen sollte. Reinigen Sie die betroffenen Stellen stattdessen mit einem feuchten Tuch.“ Das Tragen von Handschuhen und einer Schutzmaske wird ebenfalls empfohlen.

Der Experte empfiehlt Schnappfallen. Als Köder eignen sich Speck, Käse, aber auch Süßigkeiten wie Gummibärchen. Auch Lebendfallen sind eine Option – allerdings muss man diese mindestens einmal am Tag überprüfen, sonst würde die gefangene Maus verdursten. „Mäuse haben einen sehr kleinen Aktionsradius, wenn sie gut versorgt sind“, sagt Sabine Göggerle. Es reicht also aus, eine lebend gefangene Maus nur wenige hundert Meter entfernt zu bringen, bevor Sie sie freilassen.

Giftköder sind eine weitere Möglichkeit, den unerwünschten Besuch loszuwerden. Sie haben jedoch den Nachteil, dass die Mäuse dann an schwer zugänglichen Stellen zugrunde gehen und verrotten können.

Einen besonderen Tipp hat ein promobil-Leser auch für die Mäusejagd: „Man stellt im Fahrzeug einen Eimer mit etwas Nutella auf den Boden und lehnt eine Holzlatte dagegen, damit die Mäuse an den Eimerrand kommen Eimer, sie kommen nicht wieder raus.

Ameisenköder hilft bei Ameisenbefall, im Ernstfall können Sie auch Ameisenpulver verstreuen. Bei allen Giftstoffen ist jedoch darauf zu achten, dass Kinder und Haustiere nicht mit ihnen in Berührung kommen. Und wie greift der Kammerjäger Ameisen an? Maikel Wirth: „In solchen Fällen setzen wir professionelle Futterköder ein. Bei der Sprühbehandlung mit Giftstoffen greifen wir nur in extremen Notfällen ein.“

Vor einem Schädlingsbefall schützen Sie sich am besten mit vorbeugenden Maßnahmen. Dazu gehört, wenn möglich, Löcher und Spalten abzudichten, zum Beispiel mit einem engmaschigen Aluminium-Streckgitter. Achtung: Die Zwangsbelüftung darf nicht luftdicht verschlossen werden! Vor der Winterpause werden alle Lebensmittel aus dem Fahrzeug geholt, während sie unterwegs in solide Behälter aus Glas oder Hartplastik verpackt werden.

Immer wieder liest man im Internet den Tipp, Pfefferminzöl als schändliche Maßnahme zu verwenden. Von der Wirksamkeit ist Sabine Göggerle wenig überzeugt: "Meiner Meinung nach kann man das vergessen - das einzig Wahre ist das Abdichten von Schlupflöchern."

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